„Was willst du denn damit?“
Mit dieser Frage werde ich (50) oft konfrontiert. Seit über 15 Jahren
befasse ich mich mit den in verschiedenen Druckverfahren hergestellten
und heute noch schön anzusehenden Ansichtskarten aus alter Zeit.
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Ob Lithographien oder einfache
Schwarz-Weißkarten. Jede für sich ist für mich ein kleines
Kunstwerk und ein Stück Zeitgeschichte. Hierbei ist es interessant
nachzuvollziehen, z.B. wohin sind die Menschen um die Jahrhundertwende
gereist, welche kleinen und großen Probleme gab es in der
Inflationszeit, im Dritten Reich und nach 1945 in den ersten schweren
Nachkriegsjahren.
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Viele Informationen kann ich dem
privaten Schriftwechsel auf Ansichtskarten, der Feld – u.
Gefangenenpost, der Schiffspost und amtlichen Schreiben entlocken, die
mir eine andere Sichtweise auf das Schicksal vieler Menschen im
letzten Jahrhundert erlauben. Von 1900 bis ca. 1915 wurde ein hoher
Aufwand an Drucktechnik und Handarbeit in jede Karte gelegt, so daß
einem heutige Kartendrucke „erbärmlich“ erscheinen.
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Auch das Sammelgebiet ist
unendlich groß. Hier nur ein paar Beispiele: Ortsansichten, Zirkus,
Musik, Sport und Spiel, Glückwunschkarten, Politik, Propaganda,
Verkehr, Studentenkarten, Künstlerkarten, Weihnachten usw. Seit 1870
gibt es Bildpostkarten. Um 1903 gab es bei uns den ersten großen
Sammelboom, wobei Deutschland auch in Drucktechnik, Design und
Verbreitung eine Vormachtstellung hatte.
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Leider werden Ansichtskarten heute
in meiner Generation oft wie Altpapier behandelt. So freue ich mich,
wenn ich auf diesem Wege noch alte Karten oder andere Zeitdokumente
aufstöbern kann. Falls in Ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis oder
bei Ihnen noch etwas „Altes“ auftaucht, rufen Sie mich ruhig an.
(0511/783380)
Ich freue mich über jedes Angebot.
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Fotos / Text Jürgen Hameister |